Wallfahrtsmedaille mit dem Heiligblutreliquiar von Weißenau, nach 1665
Besitzende Einrichtung:
Landesmuseum Württemberg
Inventarnummer:
MK 4048
Dargestellte / geehrte Person:
Saturninus von Toulouse
Nominal / Objektbezeichnung:
Medaille
Datierung:
Nach 1665
Erläuterungen:
Überregionale Bedeutung entfaltete die Wallfahrt nach Weißenau vorrangig wegen des dort verehrten Heiligblutreliquiars: Die Legende weiß zu berichten, das Blut Christi wäre einst von Maria Magdalena unter dem Kreuz aufgesammelt worden. Im 13. Jahrhundert kam die Reliquie schließlich infolge einer Schenkung König Rudolfs an das Kloster. Die Heiligblutverehrung stand dabei stets in Konkurrenz zum benachbarten Kloster Weingarten, in dessen Schatten sich der Konvent Weißenau zeit seines Bestehens bewegte. Im Jahr 1709 erhielt die Reliquie eine neue Fassung, die nach oben in ein Kreuz sowie die Figuren von Maria und Johannes mündet.
Diese Medaille zeigt bereits die neu angebrachte Reliquienfassung, die von einem Strahlenkranz umgeben ist. Die Umschrift gibt das Dargestellte als S(ancti)S(simus) SANGVIS CHRISTI zu erkennen. Auf dem Revers findet sich eine Abbildung des Hl. Saturnius in kriegerischer Kleidung mit Märtyrerpalme, dessen Gebeine im Jahr 1665 nach Weißenau transloziert wurden.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]